Teletext als Kunst

Täglich von Millionen Menschen genutzt und das seit über 40 Jahren – der Teletext ist der erste interaktive Informationsdienst des elektronischen Zeitalters. Und schon bald nach seiner Einführung haben auch Künstler die gestalterischen Besonderheiten dieses Mediums erkannt. Nur sechs Farben plus weiß und schwarz sind möglich, die Grafik basiert auf Pixeln, das Bildformat ist klar festgelegt. Diese minimale Ästhetik und die begrenzten technischen Möglichkeiten stellen eine interessante Herausforderung für die künstlerische Produktion dar – von Post-Punk bis Concept Art.

Für die Erstellung von Teletext-Seiten müssen besondere Eingabeeditoren und Dateiformate verwendet werden. Eine Seite hat nur 24 Zeilen und 40 Spalten. Um die Grafik-, Text- oder Hintergrundfarbe zu ändern oder ein Blinken einzufügen, muss jeweils ein Steuerzeichen gesetzt werden. Dieses Archaische, die Reduktion auf einzelne Pixel, hat in der heutigen Welt der HD-Auflösung einen starken visuellen Reiz. Elemente der Teletext-Ästhetik finden sich an vielen Stellen – auf Hauswänden und in Graffitis, in Videos und Animationsfilmen und auf Webseiten im Internet.

Die in Helsinki beheimatete Künstlerkooperative FixC organisierte 2012 in Zusammenarbeit mit dem Finnischen Fernsehen YLE und dem ARD Text in Deutschland das erste Internationale Teletext Art Festival ITAF, um den Künstlern der elektronischen Kunstszene die Präsentation ihrer Arbeiten zu ermöglichen. In diesem Sommer geht das Festival in die dritte Runde. An ITAF 2014 sind neben ARD Text auch der ORF TELETEXT, der Schweizer TELETEXT und arte Teletext beteiligt. Insgesamt 18 internationale Künstler nehmen am Festival teil.